Kompostieren - direkt auf dem Acker?

Am Ende der Saison, wenn das Gemüse langsam abgeerntet ist, die Reste abgeräumt und auf den Kompost gebracht werden, wird es sehr leer auf dem Acker. 
Offene Erde soll man eigentlich nicht liegen lassen.

Einmal konnte ich mir von befreundeten Pferdebesitzern einen Anhänger Pferdemist bringen und auf dem Acker abkippen lassen. Diesen Mist habe ich dann über den Acker verteilt, im Winter liegen lassen und im Frühjahr in den Boden eingearbeitet.

Viele Gemüsesorten mulche ich im Laufe der Saison mit z.B. Rasenschnitt, Schafwolle und noch nicht komplett verrottetem Kompost. Der Mulch verrottet sehr schnell auf den Beeten.


Als ich mein erstes Hochbeet angelegt habe und es nach einem Jahr noch einmal versetzt habe, war ich begeistert, wie gut bereits alles verrottet war. Ich hatte über den ganzen Winter meinen Kompost in diesem Beet verstaut, da der Weg zum Wirtschaftsgarten viel weiter war und im Winter immer sehr matschig ist. Davon konnte man nichts mehr erkennen, keine Kaffeefilter, keine Gemüsereste, es war alles bereits schöne Erde geworden.
Daher überlegte ich mir dieses Jahr, ich werde es mit dem Acker mal ganz ähnlich machen und gucken was passiert.

Jetzt im Herbst fällt in meinen Gärten sehr viel Material für die Komposthaufen an, z.B. Laub, Mist, faules Obst, Rasenschnitt usw. Dieses möchte ich alles auf dem Acker ausbringen und in die Erde einarbeiten. 


Hier ist z.B. das Feld auf dem die Gurken standen schon frei und ich habe Laub, Rasenschnitt und faule Äpfel darauf gesammelt. 


Dann werde ich mir im Frühjahr anschauen, wie gut das Material bereits verkompostiert ist und wie der Boden auf dem Acker aussieht. 
Ich verspreche mir dadurch 1. eine Verbesserung des Bodens durch den frisch entstandenen Kompost und 2. eine Arbeitserleichterung für mich.
Bisher habe ich das ganze Material erst auf den Komposthaufen gesammelt und geschichtet. Meist wurden die Komposthaufen im Verlauf auch noch einmal umgesetzt bis dann gesiebt wird um die Komposterde als Pflanzerde oder auf dem Acker zu verwenden. 

Jetzt werde ich das Material auf dem Acker sammeln, verteilen und in den Boden einarbeiten. Die Einarbeitung erfolgt vielleicht noch jetzt im Herbst mit dem Pflug oder im Frühjahr mit der Fräse. 
Es kommt darauf an, wie sich das Wetter entwickelt und wie schnell ich die restlichen Pflanzen vom Acker entferne. Ein paar Bohnen. der Grünkohl, Topinambur und Kürbisse stehen noch.

Was haltet ihr von der Idee? Meint ihr das klappt?
Kompostiert es über den Winter gut?

Meine Bedenken: durch das Obst könnte viel Feuchtigkeit in den Boden kommen, vielleicht matscht es zu sehr?  

Kommentare

  1. Ich habe das auch eine Zeitlang so gemacht; aber das Problem dabei ist, dass man damit auch die Schnecken wunderbar mästet bzw. ihnen und ihrer Brut beste Unterschlüpfe bietet.
    Insofern würde ich raten, den Belag auf jeden Fall noch während des Winters unter- bzw. einzufräsen oder unterzugraben. Wenn man das vor einer ordentlichen Frostperiode macht - falls es die überhaupt noch gibt, werden auch die Schnecken dadurch dezimiert.

    Beste Grüße
    Jürgen

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    1. Ok, das stimmt! Dieses Jahr gab es durch die Trockenheit in meinem Garten fast gar keine Probleme mit Schnecken. Daher habe ich sie wohl fast verdrängt.
      Jetzt steht auch nur noch der Grünkohl und ich beobachte noch die viel zu spät aufgegangenen Dicken Bohnen, sie blühen gerade ;)
      Den ersten kleinen Frost hatten wir bereits, dann kann der Grünkohl in die Gläser und aus den Bohnen wird bei der Kälte wohl eher nichts mehr werden, dann werde ich versuchen noch zu fräsen.
      Ich bin wirklich sehr gespannt, wie es sich entwickelt. Es sind nochmal fünf Gartensäcke Laub von unseren Nachbarn mit drauf gekommen, aber bei der großen Fläche ist es auch schnell verteilt.
      Viele Grüße, Sarah

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  2. Ich habe Glück und kann auch in diesem Winter einen Anhänger Pferdemist zum Bedecken des Ackers geliefert bekommen. *freu*

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