Apfelsaft pressen und einkochen

In diesem Jahr ist die Apfelernte so ertragreich, dass ich nicht mehr weiß wohin mit all meinen Äpfeln. Allein im Wirtschaftsgarten stehen 14 Apfelbäume, im Hausgarten einer und im Schafgarten auch noch ca. elf Stück. 

Früher wurde in meiner Familie schon immer zum Mosten gefahren und Apfelsaft über das ganze Jahr getrunken. Alle haben gesammelt und dann gab es nach dem Mosten ein 50 Liter Fass im Keller woraus man immer frischen Apfelsaft zapfen konnte und der Rest des Saftes wurde eingekocht. 

Daher habe ich nach einigen Chargen Apfelmus gedacht, dass wir auch etwas Apfelsaft pressen sollten. Da ich eine Fruktosemalabsorbtion habe, darf ich leider keinen Apfelsaft trinken. Also schimpfte mein Mann schon, ich solle bloß nicht 50 Liter Apfelsaft in den Keller stellen, den würde keiner trinken. 

Ok, im Internet recherchiert, sollen 100 kg Äpfel ca. 60-70 Liter Apfelsaft ergeben.
Hmmm...  und nun?
Meine Schwägerin hat mal eine Obstpresse geschenkt bekommen, diese durfte ich mir ausleihen und habe mich selbst ans Werk gemacht. Um nur eine kleine Menge herzustellen. 





Los geht´s...
Ab in den Garten und Äpfel sammeln.
Diese Menge habe ich gesammelt und habe die Äpfel nach Hause gebracht zum Pressen.
Wie viele Kilos es sind kann ich gar nicht sagen, leider habe ich vergessen sie zu wiegen. 


Im ersten Schritt zum Pressen habe ich eine große Wanne mit Wasser gefüllt und die Äpfel gewaschen. 


Um die Äpfel zu zerkleinern habe ich Omas alte Küchenmaschine genommen.
Mit dem Messer habe ich braune Stellen abgeschnitten und die Äpfel etwas zerkleinert damit sie in die Maschine passten. 
Beim ersten Versuch habe ich die Äpfel fast zu Mus zerkleinert.
Dies hat recht lange gedauert, bis alle wirklich geschreddert waren, dann hatte ich aber das Gefühl es lief sofort der Saft, als ich das Mus in die Presse gab. Allerdings quetschte das Mus beim richtigen Pressen nachher aus dem Siebtuch oben heraus. 
Daher habe ich beim nächsten Versuch eine Scheibe mit Löchern wie bei einer Käsereibe in der Küchenmaschine verwendet. Dadurch produzierte die Küchenmaschine feine "Würmchen" aus den Äpfeln. Die Äpfel waren viel schneller als beim ersten Versuch klein und es ließ sich auch besser pressen. Es kam nur Saft durch das Siebtuch und kaum feste Bestandteile. 



Beim Einfüllen der Apfelmasse fing sofort der Saft in der Schale an zu laufen. Also habe ich das Siebtuch so voll gefüllt, dass ich es nachher noch gut umschlagen konnte und die Brettchen zum Pressen auf die Masse legen konnte.
Bei der Presse waren nur vier Holzklötzchen dabei, da man mit dem Gewinde aber tiefer kam um noch gut pressen zu können, habe ich einfach noch ein paar Backsteine mit hinein gelegt.



Am Ende blieb der Apfeltrester übrig, der dann noch ein leckeres Abendessen für die Hühner ergab. 
Den orangenen Sack hatte ich nicht mehr geschafft zu pressen, also nur den Inhalt der Schubkarre und des Einkaufskorbes wurden gepresst. Damit habe ich 16 Liter Saft gewonnen. 


Den Saft habe ich im Einkochapparat erhitzt, eine kurze Zeit kochen lassen und kochend in die Flaschen gefüllt. Die Flaschen habe ich bis zum Anschlag gefüllt und zugedreht. 
Die Dichtigkeitsprobe haben alle Flaschen bestanden. Nun hoffe ich, dass er lange haltbar ist. 



Zum Dank für die Leihgabe der Obstpresse hat meine Schwägerin den ersten Liter frischen Apfelsaft zum Kosten bekommen. Sie sagt er habe sehr gut geschmeckt.
Beim zweiten Versuch waren meine Schwester und ihr Partner zu Besuch, sie durften sich für ihre Hilfe natürlich auch ein paar Flaschen mit nach Hause nehmen. 

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